Der Filsø ist eines der größten Renaturierungsprojekte Dänemarks. Der ehemals größte See Jütlands war in 2012 fast vollständig verschwunden und wird nun wieder vergrößert.

Filsö Panoarama von Blaabjerg

Früher: In der Wikingerzeit gab es in der Nähe des heutigen Henne Kirkeby eine große Siedlung, die am Filso lag. Damals war der See noch mit dem Ringköbing Fjord und der Nordsee verbunden, so dass die Siedlung eine gewisse wirtschaftliche Bedeutung für die Region in Westjütland hatte. Bis die Verbindung zum Fjord versandete. Trotzdem war der See noch eine wichtige Ressource für Landwirte und Fischer. Seit 1952 aber wurde der See kontinuierlich entwässert, um den fruchtbaren Seeboden als Ackerland zu nutzen. Durch die landwirtschaftliche Nutzung schrumpfte der See von ehemals 2.000 ha auf nur noch 750 ha. Parallel nahm der Artenreichtum der Flora und Fauna ab, für die der See früher bekannt war.

Heute: Bis 2012 war der See beinahe vollständig verschwunden. In selben Jahr kaufte der Aage V. Jensen Naturfond eine Fläche von insgesamt 2.326 ha um den Filso herum und entlang der Henne Mølle Å. Ziel ist es, den See wieder auf seine alte Größe auszuweiten. Bis heute ist der See auf eine Fläche von 915 ha angewachsen.

Filso
Quelle: sozl in flickr

Mittlerweile kehrt die Artenvielfalt wieder zurück an den See. Der Filso mit seinen Inseln ist wieder zu einem wichtigen Rast- und Brutplatz für Vögel geworden. Auf einer Wander- oder Fahrradtour entlang des Sees können aber nicht nur viele Vogelarten wie zum Beispiel Adler, Kraniche, Rohrdommeln, Rohrweihen, Blaukehlchen oder Neuntöter beobachtet werden. Von den zahlreichen Aussichtspunkten (barrierefrei!) kann man mit etwas Glück auch scheues Rotwild und sogar Fischotter entdecken. Eines der bemerkenswertesten Naturschauspiele ist die „Graue Sonne“: Wenn tausende von Vögel aufsteigen und die Sonne scheinbar verdunkeln.


Detailliertere Informationen zur Filsø Renaturierung finden sich auf  den Seiten des Aage V. Jensen Naturfonds (nur in dänischer Sprache!).